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152 Route 3.JERUSALEM. Geschichte.ausgenommen auf der Nordwestseite, wo sich ein breiter Hügel-
rücken
herunterzieht. Gegen Osten lag das Thal des Kidron (später
Thal Josaphat), im Westen und Süden lief das Thal Hinnom. Diese
Thäler schlossen ein Plateau ein, dessen nördlicher Theil den Namen
Bezeta führte, was Olivenort bedeutet; noch heute finden wir dort
Anpflanzungen von Oelbäumen. Auf der südlichen Hälfte dieses
Plateau’s breitete sich Jerusalem aus, durch verschiedene Boden-
senkungen
von der Natur in Quartiere getheilt. Hauptsächlich eine
kleine Thalsenkung war bestimmend, die von Norden kommend
nach SSO. und dann direct nach Süden lief, und hierbei zwei Berg-
rücken
von einander trennte, von denen der westliche noch 33m
über den steil ansteigenden östlichen Hügel sich erhebt. Jenes
Thal ist das Tyropoeon (Käsemacherthal).

Sowohl auf der Südterrasse des östl. Bergrückens, wo im Süd-
osten
des heutigen Harâm das Quartier Ophel lag, als auch auf dem
andern Berge westlich jenseit des Tyropoeon dehnte sich das alte
Jerusalem bis an den Thalabsturz aus; die Stadtmauer durchsetzte
das Tyropoeon weit unten bei seinem Auslaufe. An dem grossen
westlichen Hügel stiegen Parallelgassen terrassenähnlich auf, von
Süden nach Norden laufend. Oben war ein grosses Plateau; auf
diesem lag die Oberstadt. Sie war nur von Norden zugänglich, da-
her
mussten an der Nordseite die stärksten Mauern gebaut werden.

Dies der allgemein anerkannte Thatbestand; nun aber die
Namen der Hügel und die Frage: wo standen die alten Bauten?
Der Platz des alten Tempels ist zunächst sicher auf dem östlichen
Hügel zu suchen. Aber schon der Name dieses Hügels ist Schwan-
kungen
unterworfen. Der Name Moria (II Chron. 3, 1 ) kommt
nur noch I Mos. 22 in der Bibel vor, und es ist sehr auffällig,
dass er bei der Erzählung vom Tempelbau (I Kön. Cap. 6) nicht
erwähnt wird. Er wird zwar schon im Alterthum in Verbindung
mit der Geschichte Abraham’s (Opferung Isaak’s, I Mos. 22, 2 )
genannt, aber es scheint Moria keine populäre, sondern mehr nur
eine priesterlich religiöse Benennung gewesen zu sein. Zahlreiche
Stellen der Bibel beweisen geradezu, dass noch bis in die spätere
Zeit auch der Tempelberg in der Benennung Zion eingeschlossen
war, so z. B. I Macc. 4, 37. Nur dieser Umstand erklärt uns auch,
warum so oft von der Herrlichkeit Zion’s in den poetischen Büchern
die Rede ist; denn der Tempel stand ja daselbst. Anderseits wird
Zion aber auch sehr häufig als gleichbedeutend mit Stadt Da-
vids
gebraucht (II Sam. 5, 7; I Kön. 8, 1 ), ja endlich in der
dichterischen Sprache für Jerusalem überhaupt gesetzt (Tochter


Und Salomo fing an zu bauen das Haus des Herrn zu Jerusalem,
auf dem Berge Morija, der David, seinem Vater, gezeiget war; welchen
David zubereitet hatte zum Raum auf dem Platz Aravna’s, des Jebusiters.
Und er sprach: Nimm Isaak, deinen einigen Sohn, den du lieb
hast, und gehe hin in das Land Morija; und opfere ihn daselbst zum
Brandopfer auf einem Berge, den ich dir sagen werde.